Von „Lügenpresse“ über den „Selfiestick“ zur „Flüchtlingskrise“. In der neuen Auflage ist der Wortschatz um 5000 Wörter erweitert worden. Die zusätzlichen Wörter sind unter anderem auf die politischen Debatten der letzten Jahre zurückzuführen, aber auch auf Wörter englischen Ursprungs, wie  „Fake News“ und  „Selfie“, sind dabei.

Die neue Ausgabe hat übrigens 145’000 Stichwörter. Wieviele hatte die Urfassung von 1880? 27’000 …

Eine Auswahl der Neuen:
Brexit, Drohnenangriff, Fake News, Flexitarier, Flüchtlingskrise, Hasskriminalität, Jobaussicht, Kopftuchstreit, Lügenpresse, postfaktisch, Schmähgedicht, Volksverräter, Willkommenskultur, Wutbürgerin, Cyberkrieg, Datenbrille, Emoji, entfreunden, facebooken, Filterblase, liken, pixelig, Selfie, Selfiestick, Tablet, Work-Life-Balance, Urban Gardening, Roadtrip, Hygge, Jumpsuit, verpeilen, rumeiern, abgezockt …

Es gibt auch Wörter die älter sind als wir denken.

Computer
Denken Sie, dass das Wort aus dem 20. Jahrhundert stammt und somit relativ neu ist? Wir wissen heute alle, was mit einem Computer gemeint ist. Doch erstaunlicherweise stammt das Wort aus dem 17. Jahrhundert! Es beschreibt eine Person, die darauf spezialisiert war komplexe Kalkulationen durchzuführen. Ein menschlicher Computer also.

Hobbit
Eine Spezies kleiner charmanter Lebewesen? Hinter diesem Wort verbirgt sich tatsächlich das Volk der Hobbits, wie sie J. R. R. Tolkien erfunden hat. Aber damit ist die Wortherkunft nicht geklärt. Denn J. R. R. Tolkien hat das Wort gar nicht erfunden. Zum einen verstand man unter dem Hobbit (oder Hobbet) einen Korb voller Saatgut und zum anderen eine lokale Maßeinheit. Das Ursprungsjahr dieser Bedeutungen ist 1863, also fast ein Jahrhundert früher als in „Der Herr der Ringe“.

Email
Vor rund 25 Jahren hielt die E-Mail Einzug in die Geschäftswelt. Also ist es auch nur so alt. Falsch! Das Wort tauchte schon im Jahre 1594 auf und beschreibt einen glasharten und gegen Korrosion und Temperaturschwankungen beständigen Schmelzüberzug: Email, als Variante auch „Emaille“ geschrieben. Damit es nicht zu einer Verwechslung kommt, wird die Nachricht im Deutschen mit dem Bindestrich als E-Mail bezeichnet.

X-Factor
Wir kennen sie: Die legendäre Fernsehsendung „X-Factor: Das Unfassbare“. Produziert wurde die Sendung Ende der 90er Jahre, weshalb man denken könnte, dass das Wort X-Factor noch relativ jung ist. Wahrheit oder Fiktion? Fakt ist, das Wort entstand nicht durch die Fernsehsendung. Früher verstand man unter einem X-Factor ein undefinierbares aber wichtiges Element. Das Wort tauchte erstmals im Jahre 1930 in der New York Times auf.